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Kategorie: 3-2014, Ökologische Verantwortung
Rebound-Effekt erklärt
Die wissenschaftlichen Dienste des Bundestages haben eine Begriffserklärung für den Rebound-Effekt herausgegeben. Er tritt ein, wenn durch Effizienzgewinne es zu mehr statt weniger Verbrauch kommt.
Zwei Seiten umfasst die Erklärung "Der Rebound-Effekt: Störendes Phänomen bei der Steigerung der Energieeffizienz", die die Wissenschaftlichen Dienste dem Deutschen Bundestag liefern. Ausgangspunkt ist das Phänomen, dass trotz höherer Energieeffizienz der Gesamtenergieverbrauch sich nicht wie erwartet vermindert. Stattdessen werden effizientere Produkte und Dienstleistungen mehr genutzt als zuvor und eingesparte Kosten fließen in erneuten energie- und ressourcenverbrauchenden Konsum.
Auch die Enquête-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität hatte dem Rebound-Effekt bescheinigt, "viel relevanter zu sein, als bisher in der Umweltdebatte angenommen." Als Maßnahmen empfahl dei Expertenkommission zum zweiten Energie-Monitoring-Bericht Preisinstrumente wie Steuern und ein Zertifikatshandelssystem. Der Ressourcenforscher Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker empfiehlt im factory-Magazin als Lösung eine Steuerreform, die den Energieverbrauch in Abhängigkeit von den Effizienzgewinnen verteuert.
Klar wird auch, dass die Erforschung der Rebound-Effekte noch nicht sehr weit ist. Die makroökonomischen Effekte schwanken zwischen 20 und 60 Prozent. Die Erklärung für die Bundestagsabgeordneten führt eindrucksvolle Beispiele wie in der Gebäudeheizung und in der Mobilität an. Als Lösungsempfehlung verweisen die Wissenschaftler auf marktorientierte Instrumente "wie z.B. ? am besten dann globale ? Caps, also handelbare Emissionsbudgets, durch die die absolute Menge an einsetzbaren Inputs reguliert wird." Weiter soll auch eine verbesserte Nachhaltigkeitskommunikations über Kennzeichnung und Infokampagnen helfen. Suffizienz-Strategien oder der Weizsöckersche-Ping-Pong (ähnlich der Top-Runner-Regel in Japan) finden sich in dem Papier nicht.