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< Neue UN-Nachhaltigkeitsziele: Studie und nationale Handlungsansätze
25.09.2015 17:58 Alter: 8 yrs
Kategorie: 4-2015, Soziale Verantwortung

Inklusion im Arbeitsleben kann gelingen

Manche Menschen mit geistiger Behinderung streben eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt an. Sind sie einmal in ein Arbeitsverhältnis vermittelt, kommen sie dort in der Regel sehr gut zurecht.


Dies ist das wichtigste Ergebnis des Forschungsprojekts MEGBAA (Menschen mit geistiger Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt), das von einem Forschungsteam unter Leitung von Erhard Fischer, Professor für Pädagogik bei geistiger Behinderung an der Universität Würzburg, ermittelt wurde.

Sie sind Hilfskräfte auf dem Bau oder in Gärtnereien, sie assistieren bei der Pflege alter Menschen, sie arbeiten im Einzelhandel oder im Verkauf: Auch Menschen mit geistiger Behinderung streben eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt an, wenn sie die Förder- oder Inklusionsschulen verlassen. Unterstützt werden sie bei diesem Schritt von den Integrationsfachdiensten, die auch den Arbeitgebern als Berater zur Seite stehen.

Was aber passiert nach einem gelungenen Einstieg in den Beruf? Die Befürchtung, dass die Arbeitsverhältnisse nicht lange bestehen, hat das Forschungsprojekt jedenfalls widerlegt. Ganz im Gegenteil seien die Arbeitsverhältnisse in der Regel sehr stabil, wenn das Anforderungsprofil der Stelle zum Leistungsvermögen des Beschäftigten passt. Eine Befragung von 107 Betroffenen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen habe gezeigt, dass ein Drittel davon schon länger als fünf Jahre auf derselben Arbeitsstelle war.

Wie die Würzburger Sonderpädagogen zudem herausfanden, sind die Befragten überwiegend zufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Sie fühlten sich als gleichberechtigte Kollegen akzeptiert und seien zum Teil sehr stolz auf ihre Leistungsfähigkeit. Dazu komme eine hohe Motivation, die sich zum Beispiel am sehr niedrigen Krankenstand zeige.